Kennen Sie das? Manche Ereignisse werfen lange Schatten voraus, man bereitet vor, bespricht sich, arbeitet an der Umsetzung und dann ruck-zuck ist es auch schon wieder vorbei. So geht es uns jedes Jahr mit der SightCity. Die Messe ist einfach immer etwas ganz Besonderes.
Zum zweiten Mal fand die SightCity im Kap Europa statt, einem Messehaus in der Nähe vom Frankfurter Hauptbahnhof. Das moderne, vierstöckige Gebäude mit großer Glasfront steht inmitten von hohen Hoteltürmen und langen Bürogebäuden. Für die Messe wird es innen extra mit einem gut durchdachten Blindenleitsystem ausgelegt und Guides stehen bereit, um Besucherinnen und Besuchern mit Bändchen und grundsätzlichen Informationen auszustatten.
Unser Stand befand sich, wie im letzten Jahr, in der 4. Etage. Wir hatten uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht und Skizzen entworfen, wie wir den Bedürfnissen unserer Ratsuchenden am besten gerecht werden können. Eine frisch aufgebaute und sortierte Auslage strahlte nicht nur für die Besucher etwas sehr Schönes aus und war für alle übersichtlich, sondern es machte uns auch ein bisschen stolz und erfüllte uns mit Vorfreude. Zudem hatten wir eine Premiere: Frau Mehlhorn von der Aura-Pension „Villa Rochsburg“, die ebenfalls zum Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V. gehört, war mit einem eigenen Beratungstisch an unserem Stand vertreten.
Nach der Eröffnung der Messe für Besucherinnen und Besucher früh um 10 Uhr dauert es immer ein bisschen, bis diese in die 4. Etage vordringen, aber dann ist an unserem Stand kein Halten mehr. Wir führen im Laufe eines Tages unzählige Gespräche, oft so intensiv, wie wir sie auf keiner anderen Veranstaltung in einer solchen Fülle führen. Fremdsprachenkenntnisse werden herausgekramt, manche Verständigung findet mit Händen und sehr viel Fühlen statt. Kommen Gebärden- und Sprachdolmetscher zusammen mit den Ratsuchenden mit Hör-Sehbehinderung oder mit den Taublinden Menschen an unseren Stand, ist das für uns eine große Unterstützung für die Beratung der Betroffenen. Es ist bunt, es ist laut, es ist anstrengend und trotz allem… wir möchten keine Minute davon missen. Wir treffen Menschen, deren Stimme wir kennen und die uns an der Stimme erkennen und endlich kann man der Stimme ein Gesicht zuordnen. Mit großem „Hallo“ kommen alte Bekannte an den Stand und können ein paar kurze Worte wechseln. Aber natürlich gibt es auch immer viele interessante Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die uns und unser Angebot noch nicht kennen.
Wenn Zeit bleibt, schauen wir uns auch die anderen Stände der Messe an, um Neuheiten zu entdecken und mit anderen Ausstellern ein wenig zu plaudern.
Als am Freitagnachmittag die Besucherströme versiegt waren, folgte noch ein kurzer Kraftakt: Alles wieder abbauen und in unser Auto einladen. Aber dann ziehen wir müde und zufrieden ein Fazit: Schön war es mal wieder in Frankfurt und wir freuen uns schon auf Mai 2025.
Nächstes Jahr planen wir einen zweiten Stand in der ersten Etage der gemeinsam von unserer Optometristin und der Leiterin der Villa Rochsburg betrieben wird. Das LHZ werden Sie wie gewohnt an unserem Stand in der vierten Etage finden.