Unsere Expertenaustauschräume – ein kurzes Resümee von Anke Lehmann-Kaiser

Ursprünglich wurden unsere Expertenaustauschräume als telefonische Beratungsmöglichkeit in der Corona-Krise geschaffen, aber das Interesse ist weiterhin ungebrochen. Wir laden uns alle 2 Wochen an einem Donnerstag um 17 Uhr Expertinnen und Experten zu ganz unterschiedlichen Themen ein. Es waren schon blinde Menschen mit spannenden Berufen und Angeboten dabei. Sowie Einrichtungen und Vereine, die sich auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen spezialisiert haben. Die Austauschräume leben allerdings nicht nur von den interessanten Vorträgen, sondern auch von den Fragen und Gesprächen der Zuhörerinnen. So ergibt sich eine Mischung aus Monolog und Dialog, die allen einfach Spaß macht.

Am Donnerstag, den 24.10. hatten wir z.B. Prof. Dr. Kahlisch zu Gast, den langjährigen Leiter des dzb lesen. In seinem Vortrag sprach er über E-Books und wie diese zunehmend barrierefrei umgesetzt und verbreitet werden. So können eine wachsende Leser- und Hörerschaft zu diesem Medium einen Zugang finden. Die hohe Teilnehmerzahl von mehr als 20 Personen, zeugt von dem großen Interesse an diesem Thema.

Nähere Informationen zu weiteren Terminen finden Sie hier: https://www.landeshilfsmittelzentrum.de/termine/

Mobile Beratung bei Seh- und Hörverlust

Blickpunkt Auge Sachsen war gemeinsam mit dem HÖRmobil des Landesverbandes der Schwerhörigen und Ertaubten e.V. Mitte September in Mittelsachsen unterwegs.

Während das HÖRmobil auf dem Marktplatz Station machte, empfingen wir im Rathaus Döbeln Ratsuchende zum Thema Sehen im stattlichen kleinen Sitzungssaal. Kaum nahm man an dem riesigen, robusten Tisch Platz, lies es die eigene Leidensgeschichte fast in den Hintergrund rücken. Eher erwartete man ein baldiges Auftischen von nobelstem Speis und Trank. So sorgte das Ambiente jedoch auch für eine gute Möglichkeit in einem geschützten Raum über die eigene Augenerkrankung zu sprechen, verschiedene Hilfsmittel wie optische und elektronische Lupen, Bildschirmlesegeräte oder Kantenfilterbrillen kennenzulernen und auszuprobieren, Alltagshilfsmittel zu testen, die Selbsthilfe in der Stadt kennenzulernen oder sich auch über Themen wie Barrierefreiheit und die Schönheit der Sinne auszutauschen.

Letzteres möchte ich gern als kleines Geschenk an unsere Leser weitergeben. Eine Ratsuchende erzählte mir vom Archiv der verlorengegangenen Geräusche. Die Geräuschretter finden Sie auf der Webseite www.beruehrungspunkte.de. Viel Spaß beim Stöbern und Erinnern.

Eine Woche später war Blickpunkt Auge gemeinsam mit dem HÖRmobil in Roßwein eingeladen. Dort erlebten wir sehr engagierte Menschen. Vom Behindertenbeauftragten, über das Team des Bürgerhauses bis zum Berufsbetreuer der Stadt. Die Gespräche mit und für die Ratsuchenden waren auch für uns als Berater Gold wert, um den Beratungstag für die Menschen mit Seh- und Hörverlust in Roßwein gut abzurunden. Diesen Zusammenhalt gepaart mit den verschiedenen Kompetenzen und beeindruckender Eigeninitiative sowie die gute Zusammenarbeit mit uns mobilen Beratern lässt uns schon aufs nächste Mal in Mittelsachsen freuen.

Romy Szebries (Organisation und Beratung Blickpunkt Auge Sachsen)